Le Faubourg

by Georg

Wir sind ins Le Faubourg zum Mittagessen eingeladen worden. Im Sofitel Kurfürstendamm beheimatet bietet das französische Restaurant neben einer schicken Abendkarte nämlich täglich, außer Sonntag, auch einen Lunch. Das dreigängige Menü kostet inklusive Wasser und Kaffee 25€, was – soviel sei vorab schon verraten – ein phantastisch gutes Angebot ist. Das Le Faubourg ist ein klassisches Businesslokal. Vom abgerockten Charme Berlins merkt man hier nix. Dunkle, edle Farben – warmes Licht. Ein kulinarischer Rückzugsort im hektischen, alten Westberlin. Fein eingedeckt wirkt das Besteck wie Omas bestes Tafelsilber. Wunderbar zufällig sitzt eine Gruppe Franzosen am Nachbartisch und unterstreicht das frankophile Luncherlebnis.

Wir wählen zwei verschiedene Vorspeisen: einmal Loup de Mer (Wolfsbarsch), Kürbis, Feige, Nuss und einmal Rote Bete, Cassis, Schafsjoghurt, Buchweizen. Das Joghurt muss dringend zusammen mit der Bete gegessen werden. Allein probiert zu säuerlich ist es mit der Bete ein knalliges Duo. Der gepoppte Buchweizen gibt dem Grundgerüst einen vielschichtigen Röstmoment. Was für eine phantastisch geschmeidige rote Bete! Überhaupt nicht typisch dunkel im Geschmack, eher zart, fast samtig, und vor allem frisch, wunderbar! Beim kühlen Fisch begeistert mich vor allem die Textur: nicht zu weich, nicht zu hart und wunderbar angenehm auf der Zunge. Ein europäisches Sashimi. Der Kürbis kommt als Creme sowie als Kompott daher, die Feige bringt eine stramme Süße mit und feine Dillspitzen runden das Gericht ab.

Die Lammschulter als Hauptgang ist ein Volltreffer auf unserer Mittagskarte. Sous vide gegart zieht sie einem die Gourmetschuhe aus. Vollmundig, zart, saftig. Besser gehts nicht. Die Beilagen sind wie alles gut gemacht aber mir persönlich sagt der nordafrikanische Kichererbsen, Paprika Mix nicht zu. Da ist das Risotto zur Kalbshaxe viel eher nach meinem Geschmack. Könnte ich meinen Gang selber zusammenstellen, wären Lammschulter mit Risotto die Topwahl. Was nicht heißt, dass die Haxe schlecht ist, sie ist nur eben nicht ganz so vielsagend wie das Lamm. Die Gremolata (ich meine Minze zu schmecken) ist nicht klassisch, passt aber zu der Haxe. Der Spinat zeigt sich hier als Blatt und ist noch etwas knackig, was dem wohl schwersten Gericht vom Lunch eine gute Frische verleiht.

Als Dessert wird Bûche de Noel als Gefrorenes interpretiert. Üblicherweise ist es ein traditioneller, französischer Weihnachtskuchen. Sehr schokoladig und mit fruchtiger Orangennote. Das leuchtende Vanilletörtchen beim zweiten Dessert (Vanille, Zitrone, Kürbis) ist feinste Patisserie. Cremig in der Textur und frisch durch die Zitrone bekommt das Gericht durch das knackig gebackene, zuckersüße Macaron einen Kontrapunkt. Die Küche arbeitet durchgehend auch beim vergleichsweise günstigen Mitttagsmenu viel mit verschiedenen Texturen und jedes Gericht ist durchdacht. Feine Säure rundet alle Speisen fantastisch ab. Eine absolute Lunchempfehlung!

Dieser Beitrag ist ein sponsored post. Das ist für die Einladenden ein wenig ein Risiko, denn sie haben keinen Einfluss auf den Inhalt. So bleibt was ich schreibe zu hundert Prozent unabhängig und authentisch.

Le Faubourg
Augsburger Straße 41, 10789 Berlin
Telefon: 030 8009997700
lefaubourg.berlin

Öffnungszeiten:
Mo-Sa: 12:00 – 15:00
und täglich: 18:00 – 0:00

Brot
Im Lokal
Im Lokal
Im Lokal
Besteck und Stofftischtuch
Rote Beete mit Cassis
Kalbshaxe mit Risotto
Kalbshaxe
Lamschulter
Vanille, Zitrone, Kürbis
Bûche de Noel
Blick ins Lokal

Weitere Lokale im Bezirk

Schreib ein Kommentar